Die hanse druck & medien gmbh
Am Kronhalsgraben 17a

Tradition der Schwarzen Kunst wird mittels digitaler und Offset-Drucktechnologie fortgeführt

Seit 1765 existierten in der Hansestadt Stralsund durch die Familie von der Osten verschiedene Spielkartenfabriken. Das Stralsunder Unternehmen „Ludwig von der Osten“ im Besitz von G. Mie und die beiden Stralsunder Fabriken „Ludwig Heidborn“ und „Theodor Wegener“ im Besitz von Fritz Wegener schlossen sich am 1. Oktober 1872 zur „Vereinigten Stralsunder Spielkarten-Fabriken Aktien-Gesellschaft Stralsund (VSS A.G.)“ zusammen. Deren Kontor richtete man im Haus Knieperwall 1a ein, das zu Heidborn gehört hatte, die Spielkarten-Produktion erfolgte jedoch in den Gebäuden von der Ostens und Wegeners.

Erfolg stellte sich ein und damit wuchs das Unternehmen ständig weiter. Die VSS A.G. kaufte ab 1882 weitere Spielkartenfabriken in u.a. Frankfurt am Main, Stralsund, Rostock, Berlin, Halle, Altenburg, Naumburg (Saale), Werdau auf. Auf diese Weise wurden auch zahlreiche äußerst populäre Kartenbilder in das Stralsunder Unternehmen integriert und sogar ehemalige Direktoren wechselten in ihrer Stellung hierher. Stralsund avancierte zur Hochburg der deutschen Spielkartenproduktion: Zu jener Zeit stammte das Gros der auf dem deutschen Markt benutzten Spielkarten aus den Stralsunder Fabriken, man produzierte hier sogar für den weltweiten Export. Für das Jahr 1907 ist die Herstellung von 3.340.000 Spielkarten verbürgt. 1913 beschäftigten die Fabriken der VSS A.G. 235 Arbeiter.

1891/1892 wurde die gesamte Produktion allerdings auf das billigere Buchdruckverfahren umgestellt und damit war das Ende der alten, traditionsreichen Kartenmotive der VSS A.G. besiegelt. Bald bekam die VSS A.G. an ihrem Unternehmensstandort und Gründungssitz Stralsund ebenfalls räumliche Probleme: Alle Geschäfts- und Produktionsgebäude waren zu klein geworden, aufgrund der Enge der ehemaligen Festungsstadt konnte man auch nicht ausbauen. Der Standort Altenburg bot zudem geografisch-logistische Vorteile. Daher verlegte man den Firmensitz 1931 ins zentral gelegene Altenburg nach Thüringen und die Stralsunder Fabrik wurde geschlossen. Heute ist die Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabrik (ASS) der deutsche Hauptproduzent von Spielkarten und gehört zum größten Spielkartenkonzern Cartamundi mit Sitz in Belgien.

Noch heute erhalten ist das Stralsunder Schema „Feinste Deutsche Stralsunder“ mit französischen Farbzeichen, welches irrtümlich einmal als „Berliner Bild“ bekannt geworden war. Im STRALSUND MUSEUM sind viele, teils sehr seltene Exemplare der in Stralsund hergestellten Spielkarten in einer Dauerausstellung bewahrt. Inspiriert von der imposanten Geschichte der Stralsunder Spielkartenproduzenten, hat der Verein Jugendkunst e.V. 2009 im Speicher am Katharinenberg eine Museumswerkstatt gegründet. In der dortigen Spielkartenfabrik können Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein arbeitendes Museum erleben und sogar eigene Spielkarten von der Idee bis zum fertigen Produkt entwickeln.

Die hanse druck & medien gmbh ist ein Druckunternehmen, das in dieser Tradition steht. Der alt angestammte Firmensitz der „Vereinigten Stralsunder Spielkarten-Fabriken Aktien-Gesellschaft Stralsund (VSS A.G.)“ in der Heilgeiststraße 2-3 am Kütertor – einem der alten Stralsunder Stadttore gegenüber der heutigen Gastronomie „Torschließerhaus“ – beherbergte während der DDR-Zeit auch den „VEB Ostsee-Druck“, einen volkseigenen Betrieb. Nach der politischen Wende wurde die hanse druck & medien gmbh als dessen Nachfolger ebenfalls dort ansässig.

Aufgrund einer notwendig gewordenen räumlichen Vergrößerung sowie modernerer Erfordernisse für die digitale Technik zog die bekannte Stralsunder Druckerei 2011 in die Tribseer Vorstadt und ist nun Am Kronhalsgraben 17a für ihre Kunden zu erreichen. Damit stellte das Traditionsdruckhaus unter Leitung von Jürgen Hinze ebenfalls zukunftsorientiert auf die digitale Produktion um. Dank flexibler Technik ist es dem Unternehmen heute möglich, eine äußerst vielfältige Druckproduktpalette in Klein- und Großauflagen abzudecken. Unser Produktportfolio umfasst alle gängigen Drucksachen mit den verschiedensten modernen Veredelungsmethoden. Die gesamte Herstellung, von der Ideenfindung und Materialauswahl über das Texten und Gestalten hin zu Druckvorstufe und Druck bis zur Weiterverarbeitung und schließlich Logistik, wird bei der hanse druck & medien gmbh aus einer Hand geboten. Dabei sind der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen sowie Rohstoffrecycling selbstverständlich.

Bildinformation:
oben: Schneidemaschine und Sortiersaal der ehemaligen Spielkartenfabrik in Stralsund | Quelle: Aus der Sammlung von Wilfried Kaschel
unten: Das "Neue Fabrikgebäude" (erbaut 1909/11) in der Heilgeiststraße 2 | JoachimKohlerBremen, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org